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Ein Reisebericht aus Mitte November 2025
Die Südsteiermark. Für viele ein Ort voller Wein, Sonnenschein und goldener Hügel. Für mich war sie in diesem November etwas ganz anderes:
Nebel. Stille. Wärme. Bodenständigkeit. Und eine Regionalität, die man nicht nur essen, sondern fühlen kann.
Drei Tage – vier völlig unterschiedliche Welten. Jede mit eigenen Momenten, Gerüchen, Menschen und Geschichten.
Und genau daraus ist dieser Reisebericht entstanden.
Inhalt
- Ankommen im Nebel, Abendessen in der Alten Post, Hotel Staribacher & römisches Flavia Solva
- Teil 2 – Kernöl, Wein, Lehrpfade und ein Abend im Kollerhof am Eichberg
- Teil 3 – Altenbachklamm, Schloss Stainz, Weingut Wiedersilli, Auszeit Steiermark & Schilcherlandhof
- Teil 4 – Nebeltag, Brennerei Jöbstl, Kürbiskernöl bei Farmer-Rabensteiner, Strutzmühlenweg & KOARL
- Was die Südsteiermark wirklich ausmacht – und warum Regionalität hier mehr ist als ein Trend
- Praktische Tipps & Empfehlungen für deine eigene Tour
Ankommen im Nebel, ein erster Abend voller Wärme &. eine römische Stadt
Ankunft am Abend: Alte Post in Leibnitz
Die Reise beginnt spät am Abend.
Es ist einer dieser Momente, in denen du spürst, dass der Tag sich schon legt – und du eigentlich genau das brauchst.
Erster Stopp: Restaurant Alte Post in Leibnitz.
Holz. Kerzen. Ein warmer Gastraum. Diese klassische steirische Herzlichkeit, die nicht aufgesetzt ist.
Das Essen? Verdammt guter Einstieg. Regional wie aus dem Lehrbuch – aber ohne Theater.
Fun-Fact: Die Alte Post war früher eine echte Poststation und wurde später zu einem der beliebtesten Wirtshäuser der Region umgebaut.



Check-in: Hotel Staribacher
Keine 10 Minuten später:
Hotel Staribacher.
Zimmer warm, Bett perfekt, genau die Art “Ankommen”, die nach einem langen Tag nachklingt.
Das Hotel ist bekannt für seine ruhige Lage und als guter Startpunkt für Wein- und Genusstouren in der Region.





Morgens im Nebel – und dieser Moment am Fenster
Am nächsten Morgen dann:
Nebel. Dick, weich, fast wie Watte.
Es ist einer dieser Tage, die dich zwingen, langsam zu machen.
Die Südsteiermark ist im Herbst für solche Nebelfelder berühmt – sie entstehen, wenn kalte Luft aus den Hügeln auf warme Feuchtigkeit aus dem Mur- und Sulmtal trifft.

Flavia Solva – römische Stadt im Nebel
Nur wenige Minuten vom Hotel entfernt liegt Flavia Solva, die einzige römische Stadt der Steiermark.
Im Morgennebel wirkt alles surreal. Die Ruinen liegen wie eine stille Bühne in der Wiese.
Fun-Fact: Die Nebelfelder der Herbstmonate verschluckten die antike Stadt früher so oft, dass Reisende sie manchmal komplett übersahen.
Das Museumsgelände ist frei zugänglich – perfekt für ein paar ruhige Momente, bevor der Tag richtig startet.






Teil 2 – Zwischen Kürbiskernöl, Lehrpfad und Kollerhof
Führung & Verkostung: Ölmühle Hartlieb
Der zweite Teil beginnt mit einem Duft, den du nie wieder vergisst:
geröstete Kürbiskerne.
Bei Hartlieb (Ölmühle Hartlieb) sieht man live, wie aus regionalen Kürbiskernen der „schwarze Schatz der Steiermark“ entsteht.
Fun-Fact: Für 1 Liter echtes steirisches Kürbiskernöl werden mindestens 2,5 kg Kürbisse benötigt.
Du siehst die Mühle, du riechst das Öl – und plötzlich ist klar: Das hier ist kein Produkt. Das ist Handwerk.








Obst- und Weinlehrpfad Silberberg
Direkt danach geht’s raus:
Lehrpfad Silberberg.
Eine kurze, aber unfassbar schöne Wanderung durch Weinberge und Obstgärten.
Dazu Info-Tafeln über Böden, Klima, Rebsorten.
Genau hier merkt man, warum Wein in der Südsteiermark nicht einfach „lokales Produkt“ ist, sondern Teil einer jahrhundertelangen Kultur.






Abend am Kollerhof am Eichberg
Am Abend dann der Kollerhof.
Ein Hof, der weniger touristisches Erlebnis ist – und mehr echtes „Zu-Besuch-sein“.
Weinverkostung, Kellerführung, Geschichten über Familiengeschichte, Wetter, Ernten und Fässer.
Hier schmeckt nichts gleich, und gerade das macht es so authentisch.






Teil 3 – Altenbachklamm, Schloss Stainz, Wiedersilli & Auszeit am Lateinberg
Jetzt kommt der Abschnitt, der viele fasziniert – weil er zeigt, wie nah Natur, Arbeit und Genuss hier beieinander liegen.
Altenbachklamm – Naturkino ohne Streaming
Der Tag beginnt in der Altenbachklamm – einer spektakulären Klamm mit Stegen, Leitern, Holzwegen und ständigem Rauschen.
Du wanderst nach oben, immer am Wasser entlang, und merkst irgendwann:
Das ist einer der wenigen Orte, die im echten Leben besser aussehen als auf Fotos.






Schloss Stainz – Jagd, Landwirtschaft & Geschichte
Danach geht’s weiter zu Schloss Stainz.
Drinnen: zwei riesige Museen über Jagd und Landwirtschaft.
Draußen: ein Panorama über die Weinhügel, das fast gemalt wirkt.
Und hier wird klar:
Regionalität ist in dieser Region kein Trend.
Sie ist Geschichte, Arbeit, Überleben und Identität.






Weinverkostung im Weingut Wiedersilli
Später: Weingut Wiedersilli.
Kleine Kellerräume.
Menschen, die nicht posen, sondern erzählen.
Weine, die nach Boden und Handwerk schmecken, nicht nach Inszenierung.




Auszeit Steiermark – Ferienhäuser am Lateinberg
Dann Check-in in der Auszeit Steiermark.
Ferienhäuser aus modernen, nachhaltigen Baustoffen, Blick in die Weingärten, Ruhe, die man kaum beschreiben kann.
Tipp: Sonnenuntergänge hier sind absurd schön – selbst im November.



Abendessen im Schilcherlandhof in Stainz
Zum Abend geht’s in den Schilcherlandhof – klassisch, bodenständig, gut.
Gerichte wie früher, aber mit einer Herzlichkeit, die den Tag perfekt abrundet.

Teil 4 – Nebel, Edelbrand, Kernöl & Strutzmühle
Der letzte Tag ist der wohl ruhigste – und gleichzeitig der intensivste.
Brennerei Jöbstl – Edelbrand-Kultur
Morgens um acht: Nebel.
Und du fragst dich: Warum bin ich so früh schon unterwegs?
Spätestens in der Brennerei Jöbstl weißt du es.
Hier siehst du, wie aus Obst Edelbrand wird.
Jahrzehntelange Tradition, viel Handarbeit, kleine Details.
Fun-Fact: Die Jöbstl-Brennerei besitzt ein kleines Brennerei-Museum, das überraschend spannend ist.





Farmer-Rabensteiner vlg. Graf
Danach: Farmer-Rabensteiner.
Ein regionales Paradies aus Kürbiskernöl, Essig, Keramik, kleinen Manufakturprodukten.
Fun-Fact: Die Familie produziert ihr Kernöl ausschließlich aus eigenen oder streng regionalen Kürbissen.





Strutzmühlenweg & Strutzmühle
Dann raus in die Natur:
Strutzmühlenweg.
Nebel über Wiesen, alte Höfe, völlige Ruhe.
Die Strutzmühle am Ende ist preisgekrönt – komplett handgebaut.
Der Erbauer?
Ein echtes österreichisches Unikat, das man erlebt haben muss.





Abschluss im KOARL in Hollenegg
Zum Schluss: Restaurant KOARL.
Moderne, regionale Küche, die den Tag perfekt abrundet.
Genau das Essen, das du brauchst, wenn du den ganzen Tag zwischen Nebel und Natur unterwegs warst.





Was die Südsteiermark so besonders macht
Nach vier Tagen ist klar:
Hier geht es nicht darum, dass etwas regional ist.
Hier geht es darum, dass es gar nicht anders geht.
Alles ist miteinander verwoben:
Wein, Land, Menschen, Arbeit, Stolz, Landschaft, Geschichte.
Regionalität ist kein Konzept. Sie ist DNA.
Praktische Tipps für deine Tour
- Beste Reisezeit: Herbst (Oktober–November) für Nebelstimmung & Wein.
- Ideal für: Genussmenschen, Fotografen, Ruhesuchende.
- Unbedingt probieren: Kernöl, Schilcher, Buschenschank-Klassiker.
- Mehrtägig reisen: Ja – sonst verpasst du das Wesentliche.
- Wetter: Unterschätze den Nebel nicht – fotografisch ein Geschenk.